Die Preisträger des Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb

Der vom Förderverein Humanistenstätte Engelsburg e.V. in Kooperation mit der Landeshauptstadt Erfurt veranstaltete Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb bot auch in diesem Jahr wieder jungen Schreibenden aus Thüringen die Möglichkeit, selbst verfasste Kurzgeschichten und Gedichte einzusenden.

Am 25. November wurden im Rahmen der Erfurter Herbstlese im collegium maius in Erfurt die diesjährigen Preisträger des Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerbes gekürt. Junge Schreibende aus Thüringen im Alter von 15 bis 35 Jahren waren aufgerufen, selbst verfasste Prosatexte und Gedichte einzusenden. Die drei Hauptpreise, die jeweils mit 400 Euro dotiert sind, gehen in diesem Jahr an Maximilian Ludwig aus Weimar, Anne Büttner auf Erfurt sowie an Ronny Ritze aus Stadtilm. Daneben erhalten Lara Maibaum (Gotha), Konstantin F. Petry (Weimar) und Luisa Brock (Zella-Mehlis) die drei mit jeweils 100 Euro dotierten Schülerförderpreise. Der Sonderpreis der Jury wird der Gothaer Autorin Noria Klein zuerkannt. Am Abend der Preisverleihung wird zudem die Wettbewerbsanthologie »Treppengeflüster« veröffentlicht, in der alle Preistexte der Jahre 2011 bis 2014 enthalten sind.

Eine Wettbewerbsjury wählte die sieben Preisträger aus insgesamt 73 eingegangenen Einsendungen aus. Der Jury gehörten neben Ingrid Annel (Autorin), Alexander Platz (hEFt für literatur, stadt und alltag), Stefan Schütz (Lyriker), Sabine Spitzer (Thüringer Allgemeine) und Monique Weinert (Engelsburg) auch der Vorjahrespreisträger Jörg Engelmann an. Bei der inhaltlichen Ausrichtung der Einsendungen machte die Jury eine Tendenz zu einem Rückzug ins Private, in eine Nische aus, der oft mit einer eher pessimistischen Weltsicht verbunden ist. Der distanzierte Blick richtet sich auf die Umwelt, auf ein Objekt, wie in dem preisgekrönten Prosatext »Der Fotograf« von Maximilian Ludwig. Der 23-jährige Weimarer beschreibt darin die ambivalente Beziehung eines Fotografen zu seinen Motiven und schafft damit eine Parabel auf die zunehmende Entfremdung in den sozialen Beziehungen: »Mit jedem Drücken des Auslösers entfernt sich der Fotograf einen Schritt mehr von den Motiven. Er hält sie fest ohne sie auch nur zu berühren. Er berührt nicht und er selbst ist unberührbar«.

Die Preistexte können in der vom Förderverein Humanistenstätte Engelsburg e.V. herausgegebenen Anthologie »Treppengeflüster« nachgelesen werden. Die Anthologie vereint alle preisgekrönten Texte der Jahre 2011 bis 2014 und kann im Hochschulladen „Wiesel | alles rund ums Studium“ im Studentenzentrum Engelsburg kostenlos erworben oder auf www.hessus.eburg.de heruntergeladen werden.

Der Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb wird seit 2001 jährlich ausgeschrieben und ist neben dem Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen der zweite große Schreibwettbewerb für junge Autorinnen und Autoren in Thüringen. Veranstaltet wird der Wettbewerb vom Förderverein Humanistenstätte Engelsburg e.V. mit Unterstützung der Landeshauptstadt Erfurt. Darüber hinaus wird er gefördert vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Sparkasse Mittelthüringen, dem Studentenzentrum Engelsburg, der Universität Erfurt sowie der Buchhandlung Hugendubel Erfurt. Medienpartner sind die Thüringer Allgemeine, Radio F.R.E.I. sowie das hEFt für literatur, stadt und alltag. Der Wettbewerb ist in die »Leseinitiative« des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingebettet.